Weisses Band, Teil 2

Tag 9 & 10

18. & 19. März 2020

Kurze 35 km und eine lange Pause in Gäddede

Nach einer kurzen Nacht im Zelt sind wir um 5.45 Uhr aufgestanden, haben alles zusammengepackt und sind die letzten 35km bis nach Gäddede gefahren. In Gäddede hatten wir unser zweites Food-Depot auf dem Camping hinterlegt und eine längere Pause eingeplant. Die Hunde haben sich diese 48 Stunden Pause sehr verdient und hatten es auch sehr genossen faul an der Sonne zu liegen.

Wir nutzten die Gelegenheit von Strom und fliessendem Wasser in der Hütte um wieder einmal zu duschen, alles Akkus zu laden, den weiteren Verlauf der Tour zu planen, Essen neu zu packen, Zelt zu trocknen, Kleider zu waschen, Salat und Glacé zu geniessen und ein wenig zu faulenzen. Hier in Gäddede hat uns aber auch die Zivilisation wieder eingeholt und das bedeutet im März 2020 "Coronavirus".
Leider haben sich der Journalist und Fotograf, die uns nächste Woche begleiten wollten, bereits wieder auf den Heimweg gemacht. Ansonsten wäre nicht klar gewesen, wie sie in einer Woche überhaupt noch zurückkommen könnten. Natürlich haben nun auch wir uns unsere Gedanken gemacht, betreffend weiterem Verlauf. Sollte Beda nun nicht auch sofort nach Hause reisen? Nach intensiven Telefonaten mit unseren Familien haben wir, dank ihrer Unterstützung, uns entschlossen weiterzumachen. Hoffentlich bleibt ihr alle gesund und könnt euch ab den Bildern von uns freuen.

Tag 8

17. März 2020

Von Almdalen bis in die Wälder rund um das Munsfjället, 30 km vor Gäddede.

Natürlich war der Sonnenschein von gestern, bereits wieder vorbei. Heute hatten wir einen Mix von allem mit sehr starken Winden. Nach den ersten 10 km war dann erst einmal Schluss mit weiterfahren. Der Trail, den wir gedacht hatten zu befahren, war überhaupt nicht vorhanden. Alles zugewachsen und tief verschneit. So mussten wir die Hunde drehen und einen kleinen Umweg von 12 km nochmals in die falsche Richtung Süden fahren, bevor wir dann auf jedoch sehr guten Trails wieder nordwärts laufen konnten.

Einige Hunde benötigen am Morgen etwas Motivationshilfe, da sie die letzten drei Tage bereits gegen 250 km gelaufen waren. Doch nach kurzer Zeit auf dem Trail, war nichts mehr davon zu spüren. So, dass wir erst am Abend um 20 Uhr wieder anhielten um zu campen. Da hatten wir bereits wieder 96 km gelaufen. Doch dann waren wir alle müde und erledigt vom Tag, hatten wir doch nicht immer einen perfekten Trail.

Morgen früh geht es in die 30 km entfernte Ortschaft Gäddede, wor wir rasten wollen - sicher einen ganzen Tag.

unterwegs
einen Teil vom Nachtlager

Tag 7

16. März 2020

Von Jänsmässholmen bis nach Almdalen.

80 km durch das Hinterland von Jämtland. Dieser Tag hat landschaftlich alles geboten. Durch Hochmoore, Wälder, kleine verlassene Ortschaften, über zugefrorene Seen bis zum Stor Erfjället im wunderschönen Hotagen Naturreservat.

Und vorallem traumhaftes Wetter mit, ab der zweiten Tageshälfte, guten Trails. Wir haben es sehr genossen, wie ihr auf den Bildern seht. So hatten wir uns das vorgestellt, auch wenn die Realität bis jetzt anders ausgesehen hatte mit Schnee und viel Wind.

Das Naturreservat wird auch das Alaska von Skandinavien genannt. Mittendrin liegt der alte Hof Almdalen. Der Hof liegt 10 km von der nächsten Strasse und ist nur zu Fuss, mit Ski, Schneemobil oder Schlittenhunden erreichbar. Natürlich haben wir diese wunderbare Gelegenheit genutzt um in die einer Hütte zu schlafen. Das Paar, das diesen Hof betreibt, ist sehr herzlich und sehr bemüht. So haben sie uns ein traumhaftes Frühstück hervorgezaubert. Mit hausgemachten Elchfleischbällchen, Eiern, Speck und und und. Das ist natürlich immer erste Wahl gegenüber unserem Tütenfood.

Randi und Håkan, das Paar vom Almdalen Fjällgård, lebt das ganze Jahr über hier sie haben ein paar Schafe neben dem kleinen Gasthof. Es ist sehr einsam und abgelegen, selbst für mich, Matthias. Es ist bewunderswert, dass es Leute gibt, die das noch machen. Ich kann mir gut vorstellen hierher zurückzukommen um in diesem wunderschönen Ort zu fischen.

 

wir geniessen die Sonne
unterwegs
Smilla und Akira
Ayuka und Theiss
Endlich wieder einmal blauer Himmel

Tag 6

15. März 2020

84 km von Kallrör nach Jänsmässholmen.

Wir hatten eine sehr stürmische Nacht im Zelt. Sind sehr früh losgefahren. Den ganzen Tag über hat es geschneit und der letzte Aufstieg, ca. 20 km, wollte nicht mehr enden. Die Hunde waren glücklich am Tagesziel angekommen zu sein.

Wir übernachten in Jänsmässholmen in Fjällhotel und geniessen ein feines Nachtessen. Wer jemals da vorbeikommt, wir können es sehr empfehlen.

Tag 5

14. März 2020

75 km bei viel Wind und frisch verschneiter Spur. Von Storlien bis nach Kallrör.

Für alle diejenigen, die sich wundern was wir essen. Hier ein Bild vom Trail. Zuerst kriegen die Hunde und danach wir unser Tütenfood. Der ist leicht und einfach zum zubereiten, schmeckt sosolala. Sobald wir die Gelegenheit haben, gehen wir essen.

4. Tag / Teil 2

Der zweite Schlitten mit Musher Beda

Neva, Alaskan Husky, Schwester von Ayuka, Ylvi und Raya
Maidi, Alaskan Husky, Schwester von Balder, Måns und Theiss
Balto, Alaskan Husky, Bruder von Baikal, Aska und Maya
Aska, Alaskan Husky, Schwester von Baikal, Balto und Maya
Balder, Alaskan Husky, Bruder von Måns, Maidi und Theiss
Baikal, Alaskan Husky, Bruder von Balto, Aska und Maya
Raya, Alaskan Husky, Schwester von Ayuka, Neva und Ylvi
Sira, Alaskan Huksy

Ja, wie kommt es eigentlich, dass Beda will, darf oder muss mit mir durch die Berge von Schweden fahren?

Beda habe ich im Sommer 1988 in unserem Lehrbetrieb, einem Ingenieur-Büro, kennen gelernt. Ich war zu der Zeit bereits seit 2 Jahren in der Ausbildung zum Tiefbauzeichner und Beda wurde mein Unterstift. Auch wenn wir seit 12 Jahren über 2700 km auseinander wohnen, hat unsere Freundschaft gehalten. Zusammen haben wir schon viel erlebt. So haben wir sicher das eine oder andere Fest in Erinnerung, unsere gemeinsame Zeit im Yukon und andere Ferien. Beda war auch unser Trauzeuge und ist der Pate von unserm Jüngsten Luzi.

Schön eine solche Freundschaft zu haben.

4. Tag

13. März 2020

Leider, hat es über Nacht nicht mehr aufgehört zu schneien. So, dass wir beim Füttern der Hunde heute Morgen entschieden haben, heute einen Ruhetag einzulegen.
 

Einerseits ist der Trail nicht zu sehen, andereseits das Vorankommen für die Hunde durch den Neuschnee und die wieder aufgefüllten Schlitten sehr schwer. Morgen sind bereits wieder 12 Kilo Hundefutter weniger und wir werden auch noch ein wenig in die Essenkiste greifen.

Und wer weiss, ev. fährt der eine oder andere Norweger, die hier ihre Ferienhäuser haben, morgen Samstag mit dem Schneemobil aus und drückt uns den Schnee ein wenig.

Dies gibt mir auch die Zeit euch einmal die Hunde, die mit dabei sind, vorzustellen. Zuerst mein Schlitten, der Schlitten von Beda kommt mit einem weiteren Beitrag.

Browny, Leithündin, Siberian Husky (klein aber oho)
Ylvi, Alaskan Husky
Ayuka, Alaksan Husky, Schwester von Ylvi
Måns, Alaskan Husky, Vater von Ayuka und Ylvi
Akira, Siberian Husky
Theiss, Alaskan Husky, Bruder von Måns
Maya, Alaskan Husky
Bruno, Alaskan Husky
Smilla, Alaskan Husky, Mutter von Måns und Theiss

3. Tag

12. März 2020

Die Nacht war sehr windig, die Hunde waren dementsprechend mit Schnee zugedeckt. Tagsüber zeigte sich das Wetter entgegen der Prognose von seiner schönen Seite. Die Hunde liefen super, auch dank den guten Bedingungen.

Browny, meine Leithündin, hat uns gut durch das wunderschöne Fjällmassiv von Helags und Sylarna geleitet.

Als wir in Storlien angekommen sind, hat es dann angefangen zu schneien. Wir haben zuerst die Hunde versorgt, bevor danach unser Foodpacket und 60 kg Hundefutter begutachtet hatten. Und Beda wurde es ein wenig schlecht ab dem Anblick - wie bringen wir das alles nur unter in unseren Schlitten?

2. Tag

11. März 2020

Als wir am Morgen unsere Köpfe aus dem Zelt strecken, schneit es ein wenig. Unser Tagesziel war die Helagsfjällstation. Bis dahin sind es ca. 61 km mit einigen Steigungen. Der Morgen war dann, was das Wetter betrifft, sehr abwechslungsreich.

Vom starken Schneefall bis zu schönem Sonnenschein hatten wir alles. Gerade als wir uns auf dem Weg ins Hochfjäll machten, kam dann ein schönwetter Fenster. Wir sind schnell gestiegen und waren um 16.30 Uhr in Helags. Da die Wetterprognosen für den kommenden Tag nicht gut aussah, beschlossen wir, nur die Hunde zu füttern und selber etwas zu essen um danach unsere Tour gleich noch mit einer Abendfahrt fortzusetzen. Nochmals 23 km bis zur Sylenfjällstation.

Total sind die Hunde heute 85 km gelaufen. Auf das gute Vorankommen haben wir uns danach in der Fjällstation ein Bier genehmigt.

1. Tag

10. März 2020

Der erste Tag verlief sehr gut. Bei eher warmen Temperaturen, doch im allgemeinen guten Bedingungen, sind wir gut durch das "Rogen Naturreservat" gekommen. Auch die erste Nacht im Zelt haben wir gut überstanden.

Nun geht es hoch ins Helagsfjäll. Die Wetterprognosen sieht super aus, doch wir hoffen, am Donnerstag Abend in Storlien zu sein, bevor der grosse Sturm mit Schnee kommt.

Tourenstart

3, 2, 1 und los - hier noch das Startbild von Grövelsjön. Ab sofort sind wir auf dem Trail. Das Wetter und die Hunde sind hoffetlich bei guter Laune, so dass wir die 1350 km zusammen geniessen können. Schauen wir, wie weit wir kommen.
 

noch 1 Tag

9. März 2020

Grövelsjön ist nach einer langen Fahrt erreicht. Die Hunde sind gefüttert und geniessen die Nacht draussen bei angenehmen -4 Grad.

Die Aufregung steigt und es wird wohl eine kurze Nacht, bevor es morgen dann losgeht.

noch 2 Tage

8. März 2020

Noch zwei Tage bis zum Start. Heute haben wir den ganzen Tag gepackt. Die Schlitten werden ganz schön schwer. Auch die Kisten für die Food-Depot sind gepackt und für den Versand fertig.

Essen für Zwei- und Vierbeiner muss mit
Allerhand Ausrüstungsmaterial

noch 3 Tage

7. März 2020

Der Countdown läuft..., noch drei Tage. Vom südlichen Fjäll bis ans Dreiländereck Schweden, Norwegen und Finnland, über 1350 km mit den Hunden durch die Berge. 

Tourenplanung
Startbeginn in Grövelsjön
Ziel ist Treriksröset

Jubiläumstour - das weisse Band

Matthias möchte diesen Frühlingswinter während rund fünf Wochen mit den Hunden die gesamte Fjällkette zwischen Schweden und Norwegen vom Süden her nach Norden durchqueren. Diese Strecke nennt sich das weisse Band (vita band) im Winter. Nimmt man die Strecke im Sommer unter die Füsse, nennt man sie das grüne Band (gröna band).

Der Start der Tour wird am 10. März in Grövelsjön (Bezirk Dalarna) sein. Die gesamte Strecke beträgt 1350 Kilometer und ein Teil der Strecke befindet sich auf dem Kungsleden, welcher auch bei Ammarnäs vorbeiführt. Ziel der Tour, ganz im Norden, ist der Grenzpunkt Treriksröset im Dreiländereck von Schweden, Norwegen und Finnland.

Zusammen mit einem Freund, zwei Schlitten und 18 Hunden wird Matthias die Strecke unter die Kufen nehmen. Die Idee der Tour ist, dass man den ganzen Weg ohne Unterbrechung von Süden nach Norden (oder umgekehrt) aus eigener Kraft  schafft, d.h. ohne Hilfe von Motoren.

Da für solch eine lange Zeit nicht alles Futter mitgeführt werden kann, werden im Voraus Futterdepots an bestimmten Stellen errichtet. Die Begleitung mit einem Schneemobil ist nicht erlaubt, und alles setzt daher eine gute Planung voraus und natürlich auch etwas Wetterglück. Je nach Witterung kommt man schneller oder langsamer voran.

Mehr Infos zum weissen und grünen Band gibt es auf dieser Website vitagronabendet.se

Während der Tour wird Matthias immer mal wieder Bilder auf unserem Instagram-Konto veröffentlichen, wo wir unter "outdoorticket" zu finden sind.

Das weisse oder grüne Band