Jubiläumstour Weisses Band

Das digitale Tagebuch von Matthias während seiner Tour im März 2020.

Wenn ihr die Tour von Beginn an lesen wollt, könnt ihr bei Weisses Band, Teil 2 ganz am Schluss beginnen, also beim ersten Tag.

Tag 21

30. März 2020

Nun ist Schluss...

Nach einer kurzen Nacht bin ich um 6 Uhr bereits wieder aufgestanden um die Hunde zu füttern. Ausser Akira waren alle noch eingerollt und auch nicht wirklich begeistert über die frühe Fütterungszeit. Unser Plan war, dass wir uns bis in die Singihütte versuchen durch den Tiefschnee zu kämpfen und spätestens da hofften wir wieder auf eine Spur zu treffen. Ansonsten wären wir gezwungen raus zu fahren Richtung Nikoluokta. Da in den Bergen auf unserem Weg Richtung Abisko 40-50 cm Neuschnee angesagt worden sind für den nächsten Tag. Und wir hatten definitiv nicht genügend Hundefutter um zwei bis drei Tage in Bergen auszuharren. Ausserdem wurden auch alle Hütten geschlossen auf Grund des Corona-Virus. Unser nächstes Depot lag in Abisko bereit.

Also spannten wir die Hunde bereits zeitig ein um uns auf den langen und beschwerlichen Weg, ca. noch 90 Kilometer nach Abisko, bereit. Doch Browny, eine meiner Leithündinnen, und auch 80% der anderen Hunde gaben und gleich von Beginn weg zu verstehen, dass sie heute sicherlich nicht durch diesen Tiefschnee weiterlaufen. Ja, vielleicht haben die Hunde ein besserers Gespür für wann es genug ist? Wir haben danach sofort auch verstanden, dass hier wohl dieses Jahr Schluss für uns ist. Wenn wir nicht ein hohes Risiko für die Hunde und auch für uns eingehen wollen.

Wir haben die Hunde gewendet und Browny kurz gesagt, dass wir jetzt nach Hause gehen. Sofort übernahm sie wieder die Führung des Gespanns und setzte die Fahrt fort zurück nach Stora Sjöfallet.

Nach total 1227 Kilometern durch das schwedische Fjäll war hier für uns Schluss. Klar mit einem weinenden Auge, hätten wir die Tour gerne bis zum Schluss gefahren. Doch mit noch mit einem viel strahlenden Auge, das dankbar auf drei wundervollen Wochen mit super Hunden zurückschaut. Sie haben es uns ermöglicht dieses Abenteuer zu erleben. Daher gilt mein grösster Dank jedem einzelnen der 17 Hunde. Natürlich danke ich auch Beda für seine Begleitung und die Freundschaft, die noch um ein Erlebnis reicher geworden ist. Hej då aus dem schwedischen Fjäll.

Tag 20

29. März 2020

Von Aktse bis in die Berge kurz vor der Kaitum-Hütte
97 Kilometer

Am Morgen, kurz bevor wir starten, fing es an zu schneien. Nichts Neues vom Wetter...., doch siehe da, nach ca 25 Kilomtern vorbei an Sitojaure kam plötzlich die Sonne raus und wir hatten einen unserer schönsten Tage. Auch wenn der Wind heute wieder alles gab und uns am Vorwärtskommen hindern wollte. Wir und auch die Hunde genossen die Pause an der Sonne sehr. Auch das Panorama war heute traumhaft schön. Die Trails sehr abwechslungsreich, sehr steil bergauf, über Bergrücken, über lange Seen und zum Schluss nochmals richtig steil bergauf. Um 19.30 Uhr kamen wir völlig fertig oben an. Leider war hier defintiv Schluss mit dem Trail. Nur noch Tiefschnee. So beschlossen wir erst einmal die Hunde zu versorgen und danach unser Zelt aufzubauen.

Tag 19

28. März 2020

Von Västerfjäll nach Aktse, 79 Kilometer

In der Nacht hat es ziemlich gestürmt. Smilla war froh mit im Zelt zu sein und bewegte sich kein bisschen. Auch nicht als wir uns drehen mussten, nachdem der Schnee uns die Zeltwand eindrückte. Das Aufstehen brauchte daher ein wenig mehr Zeit als gewöhnlich. Doch die Sonne lockte uns raus. Heute ging es von Västerfjäll bis nach Aktse, dem Tor zum Rapadalen Sareknationalpark. Auch heute waren es wieder 79 Kilometer mit Sonne, Schnee und viel Wind. Die Hunde liefen super und wir kamen sehr gut vorwärts. Leider war die Sicht in die Berge nicht wirklich gut.

Tag 18

27. März 2020

Von Adolfström bis kurz nach Västerfjäll

90 Kilometer zuerst durch den schönen Pieljekaise Nationalpark Richtung Jäkkvikk und danach über das Fjäll und wieder runter zum Pieåälven. Leider hatten wir auch heute kein Wetterglück. Es war sehr warm und hat die halbe Zeit geschneit. Am Abend kurz nach Västerfjäll, als es schon dunkel wurde, beschlossen wir zu zelten und Smilla beschloss mit uns im Zelt zu schlafen. Als gute Leithündin geniesst man ein paar Sonderrechte.

Tag 17

26. März 2020

Von der Aivakstuga nach Adolfström, 84 Kilometer

Besten Dank allen, die uns die Daumen gedrückt haben betreffend Temperaturen. Es hat genützt.

Noch gestern Abend ist das Thermometer unter Null gefallen und die Trails waren heute morgen gut gefroren. Auch die Sonne hat sich heute immer wieder gezeigt und so haben wir die 84 Kilometer nach Adolfström richtig genossen. Die Hunde liefen super motiviert nach den zwei Tagen Pause.

In Adolfström haben wir im schönsten Laden von Lappland eine Hütte gemietet für die kommende Nacht. So können wir alle unsere batterifressenden Geräte wieder einmal laden. Den morgen Freitag heisst es wieder zelten. Und auch die kommenden Nächte werden wir wohl vermehrt im Zelt verbringen müssen, da alle STF Fjällstugas ab Montag geschlossen werden wegen dem Virus. Nun freuen wir uns morgen auf den Pieljekaise Nationalpark.

Tag 15 & 16

24. & 25. März 2020

Die Bilder sprechen für sich!

Wohlverdiente Ruhetage in der schönen Aivakstuga. Die Hunde geniessen es genauso wie wir. Das Bild vom Haus ist vom Februar, zur Zeit ist das Wetter bei weitem nicht so schön. Heute hat es sogar geregnet. Wir hoffen nun, dass die Temperaturen in der Nacht wieder fallen, ansonsten wird eine Weiterfahrt morgen früh nicht möglich. Drückt die Daumen, damit wir morgen auf die verbleibenden 640 Kilometer starten können.

Theiss und Browny
Ylvi
Ayuka
Maidi
Baikal
Aivak-Stuga

Tag 14

23. März 2020

50 Kilometer von Tärnaby in die schöne Aivakstuga

Der Morgen hatte es in sich. Tärnaby mag ja ein bekanntes Skigebiet sein, auch gibt es Schneemobil und entsprechende Trails. Doch was die Karten und Beschilderungen angeht, so hatten wir auf unseren bis anhin 790 Kilometern noch nie so schlechte markierte Trails gesehen. Teilweise auf der Karte eingezeichnet, aber da gab es gar keinen Trail. Keinen Trailanschluss an die umliegenden Trails - wie nach Biellojaure. Dank der Hilfe einer freundlichen Skiläuferin hatten wir einen alten zugewachsenen Trail gefunden, den wir nutzen konnten, nachdem wir ohne Spur einen See überquert hatten. Zum Schluss fuhren wir auch noch auf der Strasse ein kurzes Stück um dann doch noch auf den Trail Richtung Biellojaure zu kommen. Um die Dörfer rum ist es oft viel schwerer den Trail zu finden als draussen in den Bergen.

Danach hatten wir dafür eine wunderschöne Fahrt auf einem wunderschönen Trail Richtung Överst Juktån zur Aivakstugan. Nach 14 Tagen und 840 gefahreren Kilometern waren wir somit wieder in unserer Heimatgemeinde Sorsele. Hier in Aivak werden wir nun zwei Tage und drei Nächte bleiben.

Tag 13

22. März 2020

Von Gautobäcken nach Tärnaby

Am Morgen sind die Hunde wie auch wir noch gezeichnet vom anstrengenden Vortag. Die Motivation war bei allen Beteiligten nicht sehr gross. Da half das Wetter auch nicht wirklich. Grau in grau und viel Wind in den Hügeln vor Tärnaby. Da war die Verlockung gross bereits nach 30 Kilometern bei Virisen gleich zu stoppen und das kleine, aber über ganz Schweden, bekannte Restaurant zu testen.  Aber noch lagen 50 Kilometer vor uns bis nach Tärnaby. Gegen 18 Uhr kamen wir mitten in Tärnaby an. Nach einem kurzen Besuch im Lebensmitelhandel fuhren wir nochmals 4 Kilometer bis wir einen schönen Zeltplatz gefunden hatten direkt am offenen Umeälven.

Virisen
Virisen
Mitten durch Tärnaby

Tag 12

21. März 2020

von Raukasjö vorbei an Klimpfjäll bis nach Guortabäcken

Endlich Sonne und blauer Himmel! Der Morgen startet richtig gut. Wir genossen die Fahrt Richtung Klimpfjäll über die Berge auch wenn die Aufstiege es in sich hatten. Gutes Wetter, gute Trails, schöne Berge und zurück in Västerbotten! Gegen den Nachmittag hat sich dann die Lage schnell wieder geändert. Das Wetter hat sich zugezogen und die Trails waren auf den Seen Ransan und Fättjarn kaum sichtbar und sehr tief, so dass die Hunde überhaupt keinen Spass mehr hatten. 71km hatten wir dann am Abend als wir unser Zelt aufgebaut hatten zurückgelegt.

Tag 11

20. März 2020

Von Gäddede nach Raukasjö, 83 Kilometer

Heute Morgen war es wieder soweit. Nach zwei Tagen in Gäddede auf dem Camping ging unsere Reise wieder weiter Richtung Norden. Die Hunde haben sich in den 48 Stunden gut erholt und freuten sich ebenfalls über die Weiterfahrt. Unsere Motivation erhielt aber noch beim Einspannen der Hunde einen Dämpfer. Nun beginnt es doch tatsächlich schon wieder zu schneien und nicht nur ein wenig, nein, dicke Flocken fielen vom Himmel. Hatten wir nicht eine Sonnentour gebucht? Nichts desto trotz, wir machten uns auf den Weg. Der Trail war heute wie das Wetter - von allem etwas. Super präparierte Trails bis hin zu gar keiner Spur, hoch - runter - hoch - runter - über Seen und Hochmoore bis nach Raukasjön. Wieder sehen wir einen schönen Hof am Ende der Welt. Ganz einsam ohne Strasse mit freundlichen Gastgebern. Ich versuche morgen früh ein Bild zu machen vom Hof. Wir sind etwa so müde wie die Hunde und freuen uns, noch ein Cabin hier in Raukasjön bekomme zu haben. Schlaft gut.

Fortsetzung folgt - alles vom Start bis zum 10. Tag gibt es hier zu lesen.